MEIN WANGEN
Junge Prateser erzählen ihre Erfahrungen
Alessia Tuci
Während eines Ausflugs mit der Mittelschule begann Wangen mir etwas zu bedeuten. Irgendwie können wir sagen, dass wir uns nie wieder getrennt haben. Diese Stadt hat mir viele Chancen gegeben, zum Beispiel konnte ich am Projekt „Kinderfesttheater” teilnehmen. Ich habe Übungen und Unterrichtsstunden für das Theaterstück „Emil und die Detektive” vorbereitet, so dass die italienischen Kinder die Aufführung besser verstehen konnten.
Die Zeit, die ich in Wangen verbracht habe, hat mir Unabhängigkeit und Liebe zu Deutschland gelehrt und hat mir viele Freundschaften geschenkt. In der Zukunft hoffe ich, dass ich bald wieder zurückkommen kann, weil Wangen fast wie ein zweites Zuhause ist. Außerdem wünsche ich mir, dass immer mehr Jugendliche die Gelegenheiten haben werden, Wangen zu besuchen – vielleicht ja auch mit meiner Hilfe!
Anna Catullo
Meine erste Erfahrung in Wangen machte ich im Sommer 2018. Ich bin nach Wangen gefahren, weil ich Schwierigkeiten hatte, Deutsch zu sprechen. Ich war nämlich ein bisschen schüchtern und schämte mich, deshalb habe ich mit Peter beschlossen, im Biomarkt von Olav Kessler zu arbeiten. Es sind wirklich zwei tolle Wochen gewesen. Olav ist eine so freundliche und liebevolle Person, ich habe mich nie verlegen oder „fehl am Platz“ gefühlt, sondern ich habe gelernt, mit Kunden eine Beziehung aufzubauen, ohne Angst vor Fehlern zu haben. Und ich habe auch meine Sprachkenntnisse vertieft.
Im darauffolgenden Sommer bin ich wieder nach Wangen zurückgekommen. Ansgar, Alessia und ich haben einen Reiseführer der Stadt für die Mittelschulklassen vorbereiten, sodass sie Wangen besser besuchen konnten. Es war ein sehr interessanter Job, der mir auch die Möglichkeit gab, etwas Neues zu entdecken. Eine neue Sprache zu lernen ist sicherlich schwierig, aber wenn man am Ende auf seinem Weg zurückblickt, versteht man, dass es sich wirklich gelohnt hat. Dafür möchte ich nun Britta und Peter danken, die den Mut und die Entschlossenheit hatten, einen Verein zu gründen, der junge Menschen in den Vordergrund stellt und uns die Möglichkeit gibt, unseren eigenen Weg zu finden.
Fabio Giovannetti
2013 entdeckt, 2014 lieben gelernt, als Deutschland die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien gewann. So fängt meine Wangengeschichte an. Drei Reisen sind vielleicht genug, um die Stadt zu beschreiben: Sie ist klein, nett, geordnet. Doch für mich bedeutet Wangen im Allgäu viel mehr. Jede Reise dorthin ist wie eine Etappe auf einem Weg gewesen, der mich ebenfalls als Student, Musiker und Mann verändert hat. Zu Beginn war ich einfach ein Tourist; dann hat mich Britta gebeten, sie beim Übersetzen des OB Lang, den Deutschkursen, den Bestellungen im Restaurant, den Fahrkarten usw. zu untersützen. So kam es, dass ich auch für andere Jugendlichen teilweise verantwortlich war.
Im Jahr 2019 habe ich als Praktikant-Oboist bei der Stadtkapelle Wangen im Allgäu, dem lokalen Blasorchester, gespielt. In diesem Musikverein ist es mir gelungen, meine Kenntnisse und meine Leidenschaft mit ungefähr 100 Musikerinnen und Musikern zu teilen! Das Orchester und sein Dirigent, Tobias Zinser, haben mich als einen Kollegen und Freund geschätzt. Des Weiteren gibt es viele andere Freunde in Wangen, die mir das Gefühl geben, dort zu Hause zu sein: Hermann Spang, Vertreter des Kultur- und Sportamtes, Wolfgang, Roswitha, Karl, Ansgar, Johanna, Lucia, Samuel und Leonhardt. Ich freue mich schon darauf, alle Jungs und Mädchen des Partnerschaftvereins, die im Sommer nach Wangen mitfahren, wiederzusehen. Ich hoffe, dass wir auch in Zukunft eine enge Gemeinschaft bilden, die engagiert die Partnerschaft weiterträgt! Liebe Grüße.
Giulia Trotta
Erinnere mich immer noch an meine erste Reise nach Wangen. Ich konnte kaum Deutsch, wusste aber schon, dass diese Reise und diese Stadt mein Leben komplett verändern würden. Und genau das ist mir auch passiert. In den letzten Jahren habe ich die Möglichkeit bekommen, an mehreren Reisen und Projekten teilzunehmen und bin so dankbar dafür, denn sie haben mir erlaubt, meine Deutschkenntnisse zu verbessern. Gleichzeitig bin ich mir auch meiner Kompetenzen und Fähigkeiten bewusster geworden. Es sind auf jeden Fall unverzichtbare Gelegenheiten und Erfahrungen gewesen, die ich niemals vergessen werde, denn ich habe auch mit wundervollen Menschen Kontakt aufgenommen und Freundschaften geschlossen.
In Wangen habe ich nie das Gefühl gehabt, in einem fremden Land zu sein. Im Gegenteil, ich habe mich immer wohl gefühlt dank der Zuneigung und Gastfreundschaft der Bürger, die die Prateser als "Geschwister" betrachten.